Das Alphabet – ein bildnerischer Weg aus der Krise

Ein Alphabet zu gestalten ist ein wunderbares Thema in Zeiten der Krise. Das Alphabet, das ja jederman, jedefrau kennt, gibt eine Struktur vor; es gibt Halt und bietet Kontinuität. Alle Gedanken, die dem Einzelnen durch den Kopf ziehen, können so in eine Ordnung kommen, finden einen Platz. Die Freiheit der Gedanken kann gelebt werden, denn das beunruhigend Schwirrende kann durch die Ordnung des Alphabets gezähmt werden. So wird das Alphabet zum Seil, welches wie im Hochgebirge Schritt für Schritt zum Gipfel geleitet. Dort kann man tief durchatmen und sich am eigenen Gelingenden Tun erfreuen.

Während meiner Arbeit in der Psychiatrie arbeitete ich immer wieder mit Alphabeten, vornehmlich mit Tieralphabeten, als Einzelaufgabe, als Gruppenarbeit. Es ist ein Thema, das mich seit Jahrzehnten begleitet. Es lag also nahe in einer Zeit der allgemeinen Krise dieses Thema in meinen Bekannten – und Freundeskreis zu werfen und so in einer Zeit der sozialen Distanz Nähe unter bislang sich fremden Menschen zu schaffen.

Im Juni 2020 erschien im Deutschen Medizin Verlag das Buch Das Tieralphabet bei chronischen Schmerzen, ISBN 978-3-936525-87-8. Darin konnte ich meine Gedanken zum Thema gut zusammenfassen.